Dennoch: kein Modell (1) Bestandteil des Konzeptes und der Planungen des Hauses war es, eine Produktionsform zu finden, die das Haus für die Serienfertigung geeignet machte. Döring konnte den Hersteller von Fertighäusern Nachbarschulte aus Dorsten für die Erstellung des Hauses als Prototyp gewinnen. Die Fa. Nachbarschulte nahm es in ihr Fertighaus-Programm auf und bewarb das Haus als ein innovatives Produkt, sicher auch, um der Firma ein moderneres Image zu geben. Die Vormerkungen blieben aber weit hinter den Erwartungen zurück, eine rentable Serienproduktion war nicht zu erreichen. "Ein Haus darf so nicht aussehen! Ein Haus muß verklinkert sein, damit der Besuch nicht sieht, daß es ein Fertighaus ist. Ein Haus muß aus Stein sein, muß ein richtiges Dach haben, muß eine Eichentür haben, die man richtig auf- und zumachen kann, mit einer Diele, einem Flur und einem Windfang. Dieses Haus hier hat als Eingang eine Schiebetür wie in einem Schiff, und es steht 1,20 m über dem Boden. Sie können darunter hindurchschauen. Und Sie müssen ständig Angst haben, daß irgendwelche Ganoven so einen Stahlstift unten absägen und die ganze Bude in sich zusammenfällt." (2) Der Grund lag im Konzept: "der intellektuelle Anspruch des durch seine ungewohnte konstruktiv-technische Ästhetik charakterisierten Hauses sprach aber doch wohl nur eine beschränkte Zahl potentieller Interessenten an, die nicht ausreichte, um der Baubranche das Experiment einer Serienfertigung schmackhaft zu machen. Das Haus Mayer-Kuckuk blieb, als Prototyp entworfen, dennoch Unikat." (3) Das Honnefer Modell kam vielleicht 40 Jahre zu früh, 1967 war die "mobile Gesellschaft" noch eine sehr dünne Schicht. Heute ist durch Verlagerungen und Umstrukturierungen vor allem im Dienstleistungsbereich immer mehr Bereitschaft zu Mobilität gefordert, folgerichtig gewinnen solche Konzepte wieder an Bedeutung. (4) |
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